Positive Stimmung im Handwerk?

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt ©GeoBasis-DE/LVermGeo ST

Nach den durch die Coronapandemie bestimmten Jahren hat sich das Handwerk erholt und die zuständigen Kammern berichten deutschlandweit von einer positiven Stimmungslage – auch wenn Corona deutliche Spuren hinterlassen hat und die Widerstandskraft gegen weitere Krisen deutlich geringer sein dürfte als vor der Pandemie. Hinzu kommen Lieferengpässe, steigende Material- und Rohstoffkosten und das Thema Inflation.


Dennoch zeichnet auch die Handwerkskammer Magdeburg in ihrem Konjunkturbericht vom Frühjahr 2023 ein optimistisches Bild. Die Stimmung habe sich gegenüber dem vergangenen Frühjahr verbessert. Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) aus dem Bauhaupthandwerk, dem Ausbauhandwerk, dem Handwerk für den gewerblichen Bedarf, dem Kfz-Handwerk, dem Gesundheitshandwerk sowie dem Handwerk für den persönlichen Bedarf bewerteten demnach die Geschäftslage mit gut, 35 Prozent mit befriedigend und 14 Prozent mit schlecht.


Was die Auftragslage betrifft, gaben 16 Prozent der im Kammerbezirk Magdeburg (dazu zählen der Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Harz, Jerichower Land, Salzlandkreis, Stendal und Magdeburg) vertretenen Inhaber von Handwerksbetrieben an, dass die Auftragseingänge gestiegen seien. Mehr als die Hälfte konnte einen gleichbleibenden Bestand verzeichnen und 29 Prozent (vier Prozent weniger als im Vorjahr) gaben gesunkene Auftragseingänge an. Die Auftragsbücher der Betriebe sind laut Konjunkturbericht im Durchschnitt für die nächsten zehn Wochen gefüllt. In den Bauhandwerken und den Handwerken für den gewerblichen Bedarf liegt die Auftragsreichweite bei 13 bis 14 Wochen.


Was die Bilanzierung betrifft, berichtete gut die Hälfte der Betriebe im Frühjahr 2023 von einem konstant gebliebenen Umsatz, ein Drittel verzeichnete jedoch Umsatzrückgänge und lediglich 15 Prozent der Befragten gaben eine Umsatzsteigerung an. Vor allem das Lebensmittelhandwerk (44 Prozent der Betriebe), das Kfz-Handwerk (45 Prozent der Betriebe) und die Handwerke des persönlichen Bedarfs (47 Prozent der Betriebe) meldeten Umsatzrückgänge.


Einen Gesamtüberblick zeichnete kürzlich das Statistische Landesamt – demnach gab es 2021 in Sachsen-Anhalt 16.335 aktive zulassungspflichtige und zulassungsfreie Handwerksunternehmen mit insgesamt 136.227 tätigen Personen und einem Jahresumsatz von 14,95 Milliarden Euro. Diese Daten wurden im Rahmen der jährlichen Registerauswertung zu Handwerksunternehmen ermittelt. Erstmals flossen Daten zu Kosmetikerinnen und Kosmetikern in die Auswertung ein, die seit 2021 zum zulassungsfreien Handwerk zählen.


2021 gab es je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 7,53 aktive Handwerksunternehmen und 62,80 tätige Personen in Handwerksunternehmen. Die meisten Handwerksunternehmen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es mit 9,11 im Altmarkkreis Salzwedel. Am anderen Ende befand sich die kreisfreie Stadt Halle (Saale) mit einem Wert von 4,32. Bezogen auf die tätigen Personen lag der Saalekreis mit 76,97 handwerklich Beschäftigten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner an der Spitze. Die Stadt Halle (Saale) wies mit 46,01 auch hier den geringsten Wert aller Kreise und kreisfreien Städte auf.  (th)

Seite 16, Kompakt Zeitung Nr. 242

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