Pro-Kopf-Arbeitszeit in Sachsen-Anhalt unverändert

In Sachsen-Anhalt wurden 2023 von den 992.700 im Jahresdurchschnitt Erwerbstätigen insgesamt 1.359,4 Millionen Arbeitsstunden geleistet, das waren 1,4 Millionen Stunden mehr als im Vorjahr. Damit stieg die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit um vier Stunden auf 1.369 Stunden an (Bundesdurchschnitt: 1.342 Stunden).

 

Wie das Statistische Landesamt nach neuesten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ mitteilt, erhöhte sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, gegenüber 2022 leicht um 0,1 Prozent (Vorjahr: -2,6 %), blieb also nahezu unverändert. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm 2023 gegenüber dem Vorjahr um 2.000 Personen (-0,2 %) auf 992.700 Personen ab (Vorjahr: +0,2 %). Dabei wirkte sich unter anderem die Abnahme der Ausfallzeiten infolge von Kurzarbeit positiv auf das Arbeitsvolumen aus.

 

Je nach Stellung im Beruf gab es erhebliche Unterschiede bei der Pro-Kopf-Arbeitszeit: Die Arbeitnehmer arbeiteten 2023 durchschnittlich 1.331 Stunden, die Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen dagegen 1.830 Stunden.

 

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (-1,8 %) und im Produzierenden Gewerbe (-1,1 %) rückläufig. Im Dienstleistungsbereich insgesamt (+0,6 %) gab es dagegen einen Anstieg. Die meisten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person wurden im Baugewerbe mit 1.531 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1.530 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1.331 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.

 

Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern. Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.

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