Beschreibung
Mitte der 1920er Jahre kam die gewerbliche Luftbildfotografie richtig in Schwung. Unternehmen wie Junkers Luftbild oder Hansa Luftbild ließen ihre Flugzeuge aufsteigen. Eine der ersten war die für den Lichtbildflug umgebaute Junkers F13, ausgestattet mit Reihenmeßkameras der Firma Zeiss. Sogar eine Dunkelkammer hatte man eingebaut, in der die 13 x 18 cm großen Glasnegative während des Fluges entwickelt werden konnten, um so den Aktionsradius von 10 Stunden voll nutzbar zu haben. Solche Schrägluftbilder sind ausgezeichnete Quellen für die Rekonstruktion der Städte und Kulturlandschaften vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und den Veränderungen des Landschaftsbildes nach 1945. Die große Zahl der Aufnahmen von einzelnen Gebäuden, Fabriken, Hafenanlagen, Wohngebieten oder, wie in Magdeburg, vom neuen Messezentrum Rotehorn macht deutlich, dass die Städte selbst oft Auftraggeber der Luftbilder waren. Der vorliegende Bildbestand stammt im Wesentlichen aus dem im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen archivierten Bestand von deutschlandweit etwa 16.000 Glasnegativen, die in den 1930er Jahren auf Anordnung des Reichsluftfahrtministeriums zentralisiert gelagert wurden.